Über die Schönheiten am Wegesrand, an denen die meisten achtlos vorbeigehen

Dokfilm Länge: 29 Min.
Thema: Bewahrung der biologischen Vielfalt

Nach dem Mauerfall hatten sich Botaniker aus Ost und West gemeinsam auf jahrelange Suche begeben nach den grünen Schätzen der Hauptstadt - und Erstaunliches gefunden: 1400 Wildpflanzen. Im Niemandsland zwischen Ost und West und entlang stillgelegter Bahngleise konnte eine interessante Wildnis entstehen, ist verschollen Geglaubtes wieder aufgetaucht. In poetischen Bildern erzählt der Film „Berliner Pflanzen“ vom Kommen und Gehen des wilden Grüns und davon, wie es im Großstadtdschungel überleben kann. Stille Motive in der hektischen City. Ein Film über "Berliner Pflanzen".
Siegfried Bergmann gehört neben Hans Hass, Heinz Sielmann, Bernhard Grzimek, Eugen Schuhmacher und Horst Stern zu den Pionieren des deutschen Naturfilms.
Statt wie andere Tierfilmer auf Pirsch nach Elefanten und Löwen in Afrika zu gehen, entdeckte er die faszinierende heimische Tier- und Pflanzenwelt Ostdeutschlands, drehte hier viele preisgekrönte Filme für Kino und Fernsehen. Schon als Leiter des Biologiestudios der DEFA mahnte er den behutsamen Umgang mit Natur an, indem er ihre Schönheit zeigte, aber auch den Verlust von Mooren, eiszeitlichen Söllen und Feldgehölzen durch die intensive DDR-Landwirtschaft.
Siegfried Bergmann studierte in Jena Biologie, in Babelsberg Kameraführung. Er kennt die kleinen unsichtbaren Schätze, sucht sie mit Tele- und Makroobjektiv. Über 30 Jahre drehte er im DEFA-Biologiefilmstudio mit namhaften Kollegen und seiner Frau Kristine. Viele International prämierte Filme entstanden, z.B. über den damals gerade entdeckten Erbcode in der DNS, die Symbiose von Blüten und Insekten.
Originelle, selbstgebaute Verstecke sollten die Kamera für Seeschwalben, Lachmöwen und Seeadler unsichtbar machen. Neben den Sendungen von Heinz Sielmann, Horst Stern, Bernhard Gzimek zählen die 80 Filme des Ostdeutschen Siegfried Bergmann heute zu den Sternstunden des Tierfilms.

A: Heiderose Häsler
K: Siegfried Bergmann, Werner Peter, Andreas Bergmann
P: RBB 2006