BIEBRZA
VIERSPURIG DURCHS PARADIES
Der Biebrza-Nationalpark in Polen wird durch einen Autobahnbau bedroht
http://wunderbarewelt.zdf.de/ZDFde/inhalt/26/0,1872,2233178,00.html?dr=
Länge: 42 Min.
Thema: Bewahrung der Biologischen Vielfalt
Die Biebrza-Sümpfe im Nordosten Polens sind eines der größten Feuchtgebiete in Europa. Das Herz dieser einzigartigen Landschaft ist der Fluss Biebrza, der sich auf 164 Kilometern durch eine weite Talebene windet.1993 entstand hier auf 60.000 Hektar der größte Nationalpark Polens - Heimat für Elche, Wölfe, Biber und Adler, Raststätte und Brutgebiet für Millionen von Zugvögeln. Der Nationalpark entwickelte sich zum Vorzeigeprojekt des WWF. Feuchtwiesen, Schilfdickichte, Weidengebüsche, Moor- und Bruchwälder machen das Gebiet zur undurchdringlichen Wildnis und einem Rückzugsgebiet für seltene Tiere.
Doch die Idylle ist seit dem EU-Beitritt Polens in Gefahr. Der Bau einer 40 Meter breiten Autobahntrasse mitten durch das Schutzgebiet hat trotz massiver Proteste der Naturschutz-Organisationen bereits begonnen. Die sogenannte 'Via Baltica' soll in Zukunft Mitteleuropa mit den baltischen Staaten verbinden. Der WWF kämpft für die Verlegung der Trasse. Zusätzlich hilft die Naturschutzorganisation einem sanften Tourismus, hier Fuß zu fassen. Um die seltenen Tiere zu beobachten und auf dem ruhigen Fluss zu paddeln, zieht es schon jetzt Jahr für Jahr Tausende von Touristen hierher. Für die Bevölkerung, die Nationalpark und Naturschutz anfänglich skeptisch gegenüberstand, ist der naturverträgliche Tourismus eine Chance gegen Armut und Arbeitslosigkeit.
Die Dokumentation von Gabriele Ammermann in der Reihe 'Wunderbare Welt' ist eine Produktion des WWF in Zusammenarbeit mit dem ZDF. Der Film begleitet die Leiterin des WWF-Projektes, Malgorzata Znaniecka, bei ihrer Arbeit und zeigt die Faszination eines der schönsten und artenreichsten Lebensräume Europas. Und er macht deutlich, dass der fortschreitende Bau der 'Via Baltica' quer durch den Nationalpark für dieses große Naturschutzgebiet und seine Bewohner schlimme Folgen haben kann.
A: Gabriele Ammermann
K: Ivo Nörenberg
P: ZDF 2004