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FELDVÖGEL IM ÖKOLANDBAU

Auch Ökolandbau kann Probleme mit dem Naturschutz haben

(Dokfilm)Länge: 12 Min.
Thema: Bewahrung der biologischen Vielfalt

Ökolandbau gilt als naturschutzverträglich und nachhaltig. Der ostdeutsche großflächige Ökolandbau stellt eine große Chance für den Naturschutz dar, werden noch bestehende Konflikte zwischen dem Naturschutz und dem Ökologischen Landbau gelöst.
In Deutschland stehen sehr viele in der offenen Agrarlandschaft vorkommenden Tier- und Pflanzenarten in den Roten Listen der Länder und des Bundes. Obwohl der Ökologische Landbau eine Vielzahl von Ansätzen zum Erhalt der Flora und Fauna der Äcker bietet, werden die positiven Auswirkungen dieser Landnutzungsform durch den ökonomischen Zwang zur Intensivierung zum Teil deutlich reduziert.
Konflikte zwischen dem immer rationeller arbeitenden, großflächigen Ökologischen Landbau und den Naturschutzzielen entstehen unter anderem durch die intensive mechanische Bearbeitung der Flächen, wie Unkrautbekämpfung und Mahd, durch zu große Felder sowie durch eine Tendenz zur Vereinfachung der Fruchtfolge. Auch der Erhalt bzw. die Neuanlage von Hecken, Brachen, extensiv genutzte Trockenrasen, Gewässerrandstreifen, Feuchtwiesen usw., die vielen Tier- und Pflanzenarten der Kulturlandschaft Lebensraum bieten, wird vom Ökologischen Landbau nicht automatisch gewährleistet.
Naturschutzhof Brodowin
Der Demeterbetrieb Ökodorf Brodowin Landwirtschafts GmbH und Co. KG liegt im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin. Er ist eingebettet in eine abwechslungsreiche, hügelige Landschaft mit zahlreichen sauberen Seen und Kleingewässern sowie einer vielfältigen Tier- und Pflanzenwelt.
Auf den Flächen des Demeterbetriebes werden die Untersuchungen des Projektes zur naturschutzfachlichen Optimierung des Ökolandbaus durchgeführt. Sie ermöglichen so praxisnahe Resultate.
z. B. den Bruterfolg erhöhen
Kleegras dient als Futter für die Milchkühe und wird bevorzugt von Feldvögeln (z.B. Feldlerche, Schafstelze, Grauammer, Braunkehlchen) zur Jungenaufzucht aufgesucht. Während der Mahd des Feldfutters sind die Nester dieser Bodenbrüter in großer Gefahr, zerstört bzw. verschüttet zu werden. Bei praxisüblichen Mähverfahren reicht der Zeitraum zwischen der ersten und der zweiten Mahd nicht aus, um den Nachwuchs groß zu ziehen. Um den Jungvögeln eine Überlebenschance zu geben, wird bei der ersten Mahd Mitte Mai ein Hochschnitt von ca.14 cm (bislang 5-7 cm) erprobt.
Da die Feldlerche erst ab 15-20 cm Vegetationshöhe ihr Nest baut, könnte sie somit früher als üblich nach der ersten Mahd mit dem Brutgeschäft beginnen. Wird ein Nest in den ersten 14 Tagen nach dem Hochschnitt angelegt, werden beim zweiten Mähtermin die meisten Jungvögel ihre Nester schon verlassen haben. Dadurch fährt der Landwirt zwar weniger Ernte ein, die Qualität des Futters ist jedoch hochwertiger.

Weitere Informationen: http://www.naturschutzhof.de

A: Sebastian Körner
K: Andreas Matthews
P: BfN 2006